Christoph Dabrowski hat einen intakten Kader an seinen Nachfolger Uwe Koschinat übergeben.
Das konnte man bei den Ausführungen des 53-Jährigen bei seiner ersten Pressekonferenz an der Hafenstraße heraushören.
Angesprochen auf das gute Verhältnis zwischen Ex-Trainer Dabrowski und dem Großteil, allen voran den Führungsspielern, der Mannschaft von Rot-Weiss Essen, sagte der neue RWE-Coach Koschinat: "Das Thema war mein Eröffnungsszenario am Donnerstag vor der Mannschaft. Ich habe immer sehr großen Respekt vor Vereinen, bei denen eine Trainerleistung herausgestellt wird. Es kann eigentlich kein größeres Kompliment für den Coach geben, wenn er die Mannschaft hinter sich hat."
Koschinat verriet, wie er als neuer Chef der Spieler den beliebten Dabrowski beerben will. "Der Umgang mit der Mannschaft muss jetzt der sein, dass wir in Kürze der Zeit ein Vertrauen entstehen lassen. Dass die Mannschaft maximal offen sein sollte für das Neue. Die Spieler werden das auch annehmen, wenn man mit ihnen auch ordentlich umgeht. Sie werden von mir nie hören, dass ich nur im Ansatz ein schlechtes Wort über einen meiner Vorgänger verliere. Egal, ob es da um die Fitness geht, die Taktik oder irgendwelche Personalentscheidungen. Das werde ich nicht tun, weil ich eigentlich die Erwartungshaltung habe, dass ein Nachfolger das auch bei mir nicht tut."
Und auf der anderen Seite, das muss man auch offen ansprechen, dass es vielleicht Spieler gibt, die zuletzt nicht so berücksichtigt wurden und eine neue Chance sehen. Das sind dann Spieler, die ihre Chance wittern und dadurch entsteht auch eine neue Energie. Und diese Energie möchte ich nutzen
Uwe Koschinat
So wie Koschinat es am Donnerstagnachmittag (12. Dezember) schilderte, wird es in den wenigen Einheiten am Freitag und Sonntag, bevor es am Sonntag (15. Dezember, 16.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) beim VfL Osnabrück um wichtige Drittliga-Punkte geht, nicht so viel um taktische oder fußballerische Dinge gehen, sondern viel mehr steht hier die Psychologie, der Kopf der Spieler im Vordergrund.
Nach dem 0:3 gegen 1860 München hat sich Rot-Weiss Essen von Trainer Christoph Dabrowski getrennt. Aber der Trainerwechsel wird nicht alle Probleme lösen, sagen unsere Experten.
"Jetzt geht es darum, damit habe ich am Donnerstag begonnen, Spieler in ihrer emotionalen Situation abzuholen. Da gibt es auch Spieler, die nach dem Trainerwechsel noch mit einer gewissen Schwere unterwegs sind und vielleicht auch Schuldgefühle haben, nicht alles gegeben zu haben, was der Trainer ihnen an Vertrauen entgegengebracht hat. Da muss man eine gemeinsame Linie finden und sie für das Neue offen machen. Das geht nur mit einer guten Beziehung", erklärte Koschinat.
Er ergänzte: "Und auf der anderen Seite, das muss man auch offen ansprechen, dass es vielleicht Spieler gibt, die zuletzt nicht so berücksichtigt wurden und eine neue Chance sehen. Das sind dann Spieler, die ihre Chance wittern und dadurch entsteht auch eine neue Energie. Und diese Energie möchte ich nutzen. Aber ich möchte in keinster Weise zurückschauen und irgendwelche Alibis suchen, die mein Vorgänger nicht gut gemacht haben soll. Im Gegenteil: Christoph Dabrowski hat hier hervorragende Arbeit geleistet, allen voran im letzten Jahr. Sie werden nie etwas Böses über meinen Vorgänger von mir hören."